Monatsspruch Februar
Ich bin überzeugt, dass dieser Zeit
Leiden nicht ins Gewicht fallen
gegenüber der Herrlichkeit, die an
uns offenbart werden soll.
Römer 8, 13
Monatsspruch
März
Wendet euer Herz
wieder dem
Herrn zu, und dient ihm allein.
1. Samuel 7, 3
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Monatsspruch März
Wendet
euer Herz wieder dem Herrn zu,
und dient ihm allein.
1. Samuel 7,3
Liebe Gemeinde,
wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
So sagte es Martin Luther, der Reformator einmal. Hier aber
spricht der alte Prophet Samuel, der
auch David zum König über Israel auswählte - schon vor
dreitausend Jahren. Und auch damals
wusste man um die Bedeutung des Herzens, als einem wichtigen
Organ. Nicht nur für die Blutver-
sorgung, sondern als Zentrum des Menschen. Und wenn wir
heute etwas " von ganzem Herzen "
beabsichtigen, dann meinen wir ja auch uns ganz und gar, mit
allem, was uns zur Verfügung steht.
Und dann ist da nicht nur unser Können gemeint, sondern
auch unsere Leidenschaft, unser Wünschen
und Sehnen. Und insofern verstehen wir heute durchaus, was
der Prophet Samuel meinte, wenn er
dazu auffordert, unser Herz wieder -oder zum ersten Mal-
Gott zuzuwenden.
Und als ob das nicht schon genug wäre, schickt er zur Bestätigung
hinterher: und dient ihm allein.
Nicht wenig, was uns da abverlangt wird. Aber andererseits:
worauf würden wir unser Herz denn
lieber setzen? Was wäre denn geeigneter? Wo wäre unser
Herz denn besser aufgehoben?
Wem wollten wir unser Herz denn sonst zuwenden - wenn nicht
Gott?
Unserer Familie, den Freundinnen und Freunden? Dass wir sie
von Herzen lieben, das soll es sein.
Aber wollten wir ihnen auch DIENEN? Ganz im Gegenteil
zeichnen sich unsere menschlichen
Beziehungen doch dadurch aus, dass wir sie
partnerschaftlich, auf Augenhöhe führen: Der eine gilt
da so viel, wie der andere. Erst diese Gleichrangigkeit ermöglicht
doch die Begegnung. Und wenn
ein Freund oder eine Freundin die Gleichberechtigung mißachtet,
und immer das letzte Wort haben
will, dann steht diese Freundschaft auf unsicheren Füßen.
Selbst unsere Kinder wollen wir doch als
gleichberechtigte Menschen erleben - nicht nur als ausführende
Elemente der Familiengemeinschaft.
Gerade in der Liebe begegnen wir uns als Gleichrangige.
Aber, dass wir diese Ideale überhaupt
haben, und uns die Liebe, das Herz, die Gleichberechtigung
wichtig sind, das verdanken wir doch
Gott! Denn im biblischen Zeugnis ist es Gott; der uns
Menschen nicht zu seinen Sklaven macht,
sondern als seine Ebenbilder erschafft. Lasst uns Menschen
machen, ein Bildnis, das uns gleich sei,
heißt es in der Schöpfungsgeschichte der Bibel, ganz zu
Anfang im ersten Buch Mose. Das ist die
Überschrift, unter der sich die Geschichte Gottes mit uns
Menschen vollzieht: Eben keine ausführen-
den Diener und Knechte, sondern Ebenbilder Gottes. Gott
begegnet uns auf Augenhöhe - einem jeden
Menschen! Daher können auch wir Menschen miteinander keine
Unterdrückung zulassen. Denn wenn
wir schon nicht an der uns Menschen zugesprochenen
Gleichheit festhalten, dann sollten wir zumindest
nicht zulassen, wenn Gottes Ebenbild Gewalt angetan wird. Im
Buch der Sprüche heißt es, dass man Gott
auch lästert, wenn man einen anderen Menschen in Armut
bringt! Unser Herz ist gut aufgehoben, bei
diesem Gott! Denn es erfüllt uns selbst, unser Herz,
wenn wir es Gott zuwenden.
Und wenn wir Gott dienen wollen, wie es Samuel fordert, dann
machen wir die Erfahrung, dass Gott UNS
dient! Das bedenken wir, wenn in der Passionszeit wieder auf
den Karfreitag zugehen. Und als Ebenbilder
Gottes, sind wir selbst gefragt, in unserer Verantwortung
und Eigenständigkeit und Kreativität. Gott hat uns
Menschen die Erde anvertraut - wir müssen sie bewahren!
Gott unser Herz zuwenden und ihm dienen?
Ja, wem denn sonst! Denn ER, Gott hat uns so gemeint, als
selbstständige Menschen.
Und Gott ist es, der uns immer wieder daran erinnert!

Ulrich Kastner
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